WORKSHOP AM 2 – 4 MAI 2012 | INSTITUT HYPERWERK
„ … es gab Käse, Aufschnitt und Brot zum Abendessen. Meine Kollegen assen extra wenig, da sie auf das warme Gericht warteten, doch das gab es gar nicht. Die Schweizer assen nur das zum Abendessen…“ M. Tatsumi, gebürtige Japanerin, die teils in Neuseeland, teils in der Schweiz lebt.
Essen ist ein Aspekt, der Kulturen voneinander unterscheidet. Als Einstieg möchten wir in diesem Workshop darüber nachdenken, was unsere Kultur unter diesem Aspekt ausmacht und was uns persönlich daran wichtig ist. Stehen Dinge wie Raclette, Schokolade und dunkles Brot kulinarisch wirklich Vordergrund oder wird damit mehr ein Klischee bedient, das uns mit der Heimat zu verbunden soll? Geht es um den Akt des Essens selbst oder eher um gemeinschaftsstiftende Rituale?
Ausgehend von dieser Reflexion versuchen wir in einem zweiten Schritt zu verstehen, welche Werte wir als zentrale Werte unserer Kultur betrachten, welche wir in unserer Gesellschaft hochhalten, welche wir sogar vermissen: Sind wir und unsere Lebenswelt wirklich kleinkariert, pünktlich, penibel? Wie verstehen wir unsere eigene Kultur? Können wir uns mit dem Begriff „swissness“ identifizieren? Dies sind vor allem Fragen an SchweizerInnen – herzlich willkommen, sogar erwünscht, sind natürlich auch Inputs von Nicht-Schweizern!
DAS KONZEPT WIRD ZUM REZEPT
Die Zutaten sind die erarbeiteten Werte unseres Kulturverständnisses.Daraus schaffen wir eine kleine, gebackene Welt, die unserem Verständnis ein Gesicht gibt. Denn wir sind nicht nur Teil der Kultur, wir gestalten sie auch. Unsere süssen Gebilde werden am letzten upstream Atelier-Tag im Museum der Kulturen ausgestellt und können gegessen werden. Dazu wird aus dem Arbeitsprozess und den Produkten ein kleines Backbuch gestaltet, das diese „Rezepte“ und die Produkte beinhaltet.