„ … sondern wir müssen ein überindividuelles System erzeugen (…) Systeme dieser Art nennen wir „Kultur“. Kultur meint eigentlich, dass wir miteinander Wertemuster erzeugen, die wir soweit teilen, dass wir kooperationsfähig sind. (…) In meinem Kopf muss etwas Ähnliches entstehen wie in Ihrem. Da wir das nicht direkt über die Sprache vermitteln können, müssen wir co-konstruieren. (…) Es geht darum, eine gemeinschaftliche Welt zu erzeugen, die eine Eigendynamik hat. Und die entsteht zwischen uns. Die entsteht nicht in mir und nicht in Ihnen und trotzdem sind wir daran beteiligt und werden von dieser Struktur stark beeinflusst. Und um dies zu tun, müssen wir uns im Diskurs über diese Wertegrundlagen geeinigt haben. Wenn wir das geschaffen haben, wenn zwischen uns eine Kultur existiert, dann sind wir in der Lage einen Lernprozess miteinander zu machen, der grösser ist, als jeweils das, was wir einzeln beitragen.“
Professor Peter Kruse über Lernen zwischen Störung und übersummativer Erfahrung